Dialog 4

Gespräch zwischen Frau Kagermeier (Pflegevermittlung), Frau Mahladová (Pflegerin) und der Familie von Herrn Bachl (Patient)

Situation: Frau Mahladová verbrachte die vergangenen Wochen im Haus von Herrn Bachl und kümmerte sich vorbildlich um ihren Patienten. Die neue Lebenssituation fällt ihr schwer, sie hat immer mehr Heimweh. Deshalb kontaktiert sie Frau Kagermeier, die ein Gespräch zwischen Herrn Bachl und Frau Mahladová organisiert, damit sie gemeinsam eine Lösung finden. Es stellt sich heraus, dass auch Herr Bachl sich manchmal unverstanden fühlt. Er wünscht sich, dass Frau Mahladová öfter nachfragt, wenn sie etwas nicht verstanden hat.

Personen: Frau Kagermeier (Ansprechpartnerin und Mitarbeiterin der Pflegevermittlung), Frau Mahladová (Pflegerin) Herr Bachl (Patient)

Ort: Café in der Stadt

 

Frau Kagermeier: Guten Tag, Frau Mahladová. Guten Tag, Herr Bachl. Schön, dass Sie sich heute Zeit nehmen konnten. Herr Bachl, wie ich Ihnen bereits mitgeteilt habe, geht es heute um ein klärendes Gespräch zwischen Ihnen und Frau Mahladová. Nachdem ich letzte Woche einen Anruf von Frau Mahladová, bekommen habe, bin ich froh, dass Sie sich Zeit nehmen konnten. Frau Mahladová können Sie bitte schildern, warum Sie so bedrückt sind?
Frau Mahladová: Wissen Sie, ich habe große Probleme mich einzuleben, da ich Heimweh habe. Momentan möchte ich einfach nur noch nach Hause. Obwohl ich mir große Mühe gebe, kann ich mich einfach nicht einleben. Es kommt mir vor, als würden Sie mich immerzu kontrollieren. Vertrauen Sie mir doch en bisschen.
Herr Bachl: Liebe Frau Mahladová, es tut mir leid, dass Sie Ihre Familie in Tschechien vermissen. Leider ist mir nicht aufgefallen, wie bedrückt Sie sind. Warum haben Sie denn nichts gesagt?
Frau Mahladová: Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
Frau Kagermeier: Frau Mahladová, vielleicht können Sie Ihre Bedenken konkretisieren, damit wir eine Lösung finden können.
Frau Mahladová: Nun, da ich manchmal nicht alles verstehe, kommt es immer wieder zu Missverständnissen. Es kommt vor, dass ich nicht weiß, wie ich etwas sagen soll, und Herr Bachl versteht mich nicht und wird dann schnell laut. Und abends fühle ich mich oft einsam.
Herr Bachl: Sie dürfen es nicht persönlich nehmen, wenn ich laut werde. Das liegt zum einen an meiner Hörschwäche und zum anderen an meinem Temperament. Ich bin wirklich sehr froh um Ihre Hilfe, Frau Mahladová. Obwohl mein Sohn und seine Frau sich alle Mühe geben, für mich zu sorgen, benötige ich Ihre Unterstützung.
Frau Kagermeier: Vielleicht benötigen Sie einfach ein wenig mehr Zeit, bis sie sich aneinander gewöhnen. Geben Sie sich Zeit.
Frau Mahladová: Mir macht meine Arbeit ja auch Spaß. Doch die fremde Sprache und mein zurückhaltendes Wesen bereiten mir Schwierigkeiten. Es fällt mir schwer, neue Leute kennen zu lernen und somit bleiben nur die Gespräche mit Herrn Bachl. Diese sind jedoch öfter kurz und knapp.
Herr Bachl: Als Erstes sollten wir einen Internetzugang bestellen, dann können Sie Ihre Familie immer erreichen. Vielleicht ist das ein erster Schritt gegen Ihr Heimweh. Was meinen Sie?
Frau Mahladová: Das wäre schön.
Frau Kagermeier: Herr Bachl, Sie sagten am Telefon, Sie hätten auch noch etwas zu besprechen?
Herr Bachl: Es wäre mir wichtig, Frau Mahladová, wenn Sie mehr nachfragen würden. Ich habe das Gefühl, Sie verstehen nicht immer alles. Sie antworten häufig mit „Ja“ oder „Nein“ und wünschen selten eine Erklärung. Da denke ich, Sie wollen nicht mit mir reden.
Frau Kagermeier: Ich hätte einen Vorschlag für Sie beide. Aus der Pflege kennen Sie sicherlich den Biographiebericht. Sie können beide einen schreiben und ihn gegenseitig vorlesen. So erfahren Sie mehr übereinander. Und vielleicht haben Sie ja sogar ähnliche Interessen. Was halten Sie davon?
Frau Mahladová: Das hört sich nach einer guten Idee an.
Herr Bachl: Finde ich auch. Auf einen erfolgreichen Neuanfang! Danke, Frau Kagermeier.
Frau Mahladová: Ja, danke.
Frau Kagermeier: Bitte.
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