Religion, Sitten und Bräuche

Fragen zur Situation

Ein Patient hat gerade von der Pflegekraft sein Mittagessen bekommen. Bevor er zu essen beginnt, faltet er die Hände zum Gebet zusammen und blickt zum Kreuz, das in seinem Zimmer an der Wand hängt.

Hinweis: mehrere Antworten sind möglich!

Was passiert gerade? Was macht der Pflegebedürftige?  


Ist Religion für ältere Menschen wichtig?  


Weshalb nimmt Religion eine bedeutsame Rolle im Alltag ein?   


Was bedeutet das Kreuz an der Wand?  


Interkultureller Vergleich

Welche Rolle spielt Religion in Ihrer Heimat? Gibt es religiöse Gruppen, die besonders viele Anhänger haben? Können Sie Unterschiede zwischen Jung und Alt feststellen?

Sind religiöse Symbole in Ihrer Heimat in sozialen Einrichtungen üblich? Schreiben Sie einen Text und gehen Sie genau auf alle Fragen ein.

Sehen Sie sich ein Video zu diesem Thema an. Lösen Sie die Aufgaben zum Video.

(06:43 - 08:43)

 

Religion im Alter

 

Alte Menschen suchen in der Religion vor allem Sicherheit und seelischen Frieden. Jedem Pflegebedürftigen sollte es ermöglicht werden, seine Religion auch im Alter auszuüben. In Deutschland arbeiten deshalb die meisten Seniorenheime mit den zuständigen Kirchengemeinden zusammen. Der Priester kommt dann ins Seniorenheim, wenn der Gesundheitszustand es den Pflegebedürftigen nicht mehr erlaubt, selbst am Gottesdienst in der Kirche teilzunehmen. Der Priester hält aber nicht nur Gottesdienste im Seniorenheim, sondern begleitet seelsorgerlich auch Kranke und Sterbende. Das seelsorgerische Gespräch und gemeinsame Gebete sind wohltuende Hilfen in Zeiten der Krankheit und des nahenden Todes.

 

Lesen Sie die Sätze und verbinden Sie diese richtig.

Wenn der Pflegebedürftige sich eine seelsorgerische Begleitung in Krankheit wünscht,  
    Wenn sich die Pflegebedürftigen ein Gespräch mit dem Priester wünschen,  
      Wenn die Pflegebedürftigen in einem Seniorenheim wohnen,  
        Wenn man sich über weitere seelsorgerische Angebote informieren möchte,  
          Wenn der Pflegebedürftige nicht mehr an der Eucharistiefeier im Seniorenheim teilnehmen kann,  
            • soll seine Familie sich mit dem Pfarramt in Verbindung setzen.
            • kann er zu ihnen kommen.
            • werden sie vom Priester besucht.
            • kann man die Homepage der Kirchengemeinde aufrufen.
            • kann er die Krankenkommunion auch auf dem Zimmer empfangen.

            Gebete

            Viele alte Menschen sind es gewohnt, zu verschiedenen Tageszeiten zu beten. Lesen Sie die kurzen Gebete und entscheiden Sie, zu welcher Tageszeit sie passen.

            Für heute Brot,
            für heute Licht,
            für heute Kraft,
            mehr brauch ich nicht.

            Aller Augen warten auf dich, o Herr,
            du gibst uns Speise zur rechten Zeit.
            Du öffnest deine Hand
            und erfüllst alles, was lebt, mit Segen.

            In Frieden lege ich mich nieder
            und schlafe ein;
            denn du allein, Herr,
            lässt mich sorglos ruhen.

            Fragen zum Text

            Jedes Land ist verbunden, mehr oder weniger berechtigterweise, mit einem Stereotyp oder einem Klischee. Auch die Deutschen sind auf diesem Gebiet keine Ausnahme. Aber wie sind die Deutschen wirklich?

            Sehen Sie sich ein Video zum Thema „Stereotype“ an. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?

             

            Lesen Sie danach den Text und entscheiden Sie, welche Aussagen richtig und welche falsch sind.

             

             

            Die deutsche Pünktlichkeit

            Wenn man zum ersten Mal Deutschland besucht, fällt einem wahrscheinlich sofort die Sauberkeit und die Ordnung auf, die überall herrschen: Die Städte und Dörfer sind gepflegt und die Straßen in einem sehr guten Zustand.

             Auch später, wenn man die Menschen näher betrachtet und kennenlernt, wird man den Eindruck nicht los, dass sie gut organisiert sind. Ihr Leben ist genau strukturiert und für spontane Entscheidungen bleibt nur wenig Raum. Es ist nicht üblich, dass man einen Bekannten, manchmal sogar nicht einmal einen guten Freund, besucht, ohne sich vorher zu melden und zu fragen, ob es demjenigen passt.

            Die Deutschen haben Spaß am Planen, und der beginnt nicht erst im erwachsenen Alter, sondern bereits im Kindergarten. Wenn sich zwei Kindergartenfreunde zum gemeinsamen Spielen am Nachmittag verabreden möchten, bedarf es einer genauen Planung. Die Eltern rufen sich zunächst zweimal dreimal an, um den Termin festzulegen. Dann wird nochmals zum Telefon gegriffen, um sich zu vergewissern, dass das eingeladene Kind nicht an Katzen- oder Stauballergie leidet. Wenn dies geklärt ist, wird man gefragt, ob das Kind lieber Knödel mit Soße oder Bratwurst essen möchte. Diese Liste könnte man beliebig erweitern.

            Die Erwachsenen setzen dieses Muster fort. Wenn man in einer fremden Stadt ist, in der ein ehemaliger Schulfreund wohnt, kann man nicht einfach vorbeikommen, ein Anruf vorher wird empfohlen. Es gibt noch andere Regeln, die man einhalten sollte. Wenn man z.B. einen Bekannten um zehn am Abend anrufen möchte, sollte man es lieber auf den nächsten Tag verlegen. Bei privaten Einladungen, sollte man die ausgemachte Uhrzeit möglichst einhalten. Wenn man weiß, dass man sich um mehr als 10 Minuten verspäten wird, muss man den Gastgeber informieren. Noch strengere Regeln gibt es für offizielle Termine. Dort ist die Pünktlichkeit sehr wichtig.

             

            WahrFalschFrage
            Deutsche sind nur selten zu spontanen Aktionen bereit.
            Man kann einen Bekannten problemlos ohne Voranmeldung besuchen.
            Auch Kinder sind es gewohnt, ihren Tagesablauf zu planen.
            Gute Freunde kann man immer anrufen, sogar um Mitternacht.
            Sowohl private als auch offizielle Termine sollten eingehalten werden.
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