Dialog 1

Telefongespräch zwischen einer Sprechstundenhilfe und einer Pflegekraft und Gespräch zwischen einem Arzt, einer Patientin und einer Pflegekraft

Situation: Frau Hessen hat seit mehreren Tagen Bauchschmerzen und muss sich ärztlich untersuchen lassen. Ihre Pflegekraft Julia vereinbart für sie einen Termin beim Arzt und begleitet sie.

Personen: Frau Hessen (Patientin), Julia (Pflegekraft), Arzt, Sprechstundenhilfe

Ort: Arztpraxis

Am Telefon:
Sprechstundenhilfe: Praxis Dr. Zahnweh. Was kann ich für Sie tun?
Julia: Guten Morgen, hier spricht Julia Meixner. Ich möchte gerne wissen, ob ich heute bei Dr. Zahnweh einen Termin für Frau Hessen ausmachen könnte. Sie hat Bauchschmerzen.
Sprechstundenhilfe: Moment bitte, lassen Sie mich nachschauen. Also, am Vormittag haben wir leider nichts mehr frei. Ginge es auch am Nachmittag?
Julia: Ja, das ist kein Problem.
Sprechstundenhilfe: Da haben Sie Glück - wir haben noch einen freien Termin um 14.30 Uhr. Würde Ihnen das passen?
Julia: Ja, danke, das passt. Auf Wiederhören!
Sprechstundenhilfe: Okay, auf Wiederhören!
In der Arztpraxis:
Julia: Guten Tag, wir haben einen Termin bei Dr. Zahnweh um 14.30 Uhr, ich habe heute angerufen.
Sprechstundenhilfe: Auf welchen Namen, bitte?
Julia: Frau Maria Hessen.
Sprechstundenhilfe: Ich schau‘ schnell nach. Ah, ja, und ist die Anschrift denn noch aktuell?
Julia: Ja, ja, die Adresse stimmt noch.
Sprechstundenhilfe: Gut. Haben Sie die Gesundheitskarte von Frau Hessen dabei?
Julia: Hier, bitte.
Sprechstundenhilfe: Dankeschön. So, es dauert noch einen Moment. Bitte, nehmen Sie Platz im Wartezimmer, ich rufe sie.
Julia: Danke.
Im Behandlungszimmer:
Arzt: Guten Morgen!
Julia: Guten Morgen!
Frau Hessen: Guten Morgen.
Arzt: Guten Morgen, ich bin der Doktor Zahnweh. Sie kommen aus dem Heim und kommen mit einer Patientin und… was… um was geht’s denn?
Julia: Frau Hessen beklagt sich immer über Bauchschmerzen.
Arzt: Okay. Wie lange ist denn die Frau Hessen schon in Ihrer Betreuung?
Julia: Ja, seit anderthalb Jahren.
Arzt: Seit eineinhalb Jahren. Und Frau Hessen, wie lange gehen denn die Bauchschmerzen?
Frau Hessen: Die hab‘ ich jetzt seit einer Woche.
Arzt: Hatten Sie denn früher schon Bauchschmerzen?
Frau Hessen: Selten.
Arzt: Selten…
Frau Hessen: Nicht so oft.
Arzt: Wie ist denn der Stuhlgang?
Frau Hessen: Mh, da hab‘ ich auch seit einer Woche etwas Probleme.
Arzt: Das heißt, Sie haben Verstopfung?
Frau Hessen: Ja.
Arzt: Kriegt denn die Frau Hessen Abführmittel gelegentlich? Schauen Sie mal in ihrer Akte nach.
Julia: Ja, einmal am Abend.
Arzt: Jeden Abend kriegt sie ein Abführmittel?
Julia: Also, nach Bedarf.
Arzt: Nach Bedarf, okay.
Julia: Genau.
Arzt: Haben Sie denn Blut im Stuhl beobachtet?
Frau Hessen: Nein, Blut hab‘ ich noch nicht gesehen.
Arzt: Haben Sie denn erbrochen?
Frau Hessen: Auch nicht.
Arzt: Auch nicht. Nimmt die Frau Hessen denn regelmäßig Medikamente? Wenn Sie das mal bitte nachschauen?
Frau Hessen: Ja, schon.
Julia: Ja, also sie nimmt einmal morgens Nebilet.
Arzt: Ah, das heißt, bei Ihnen besteht ein Bluthochdruck?
Frau Hessen: Ich glaube, schon, oder?
Julia: Ja, genau.
Arzt: Wird denn der Blutdruck regelmäßig gemessen?
Julia: Ja.
Arzt: Wie oft denn?
Julia: Ja, zweimal am Tag und in der Regel ist er immer bei 140 zu 90.
Arzt: Also, der Blutdruck ist gut eingestellt. Sie haben auch keinen Schwindel?
Frau Hessen: Nein, Schwindel nicht.
Arzt: Schwindel nicht. Nimmt die Frau Hessen denn sonst noch Medikamente?
Julia: Nein.
Arzt: Nicht. Haben Sie bei der Betreuung der Frau Hessen… fällt Ihnen irgendetwas auf: nächtliche Unruhe zum Beispiel, oder Essensverhalten? Wie ist das…
Julia: Nein, eigentlich alles ganz normal.
Arzt: Also Sie können alles essen? Bis jetzt?
Frau Hessen: Ja, aber am Abend esse ich lieber gerne gekochtes Gemüse… da vertrag‘ ich…
Arzt: Okay.
Frau Hessen: …das rohe nicht so.
Arzt: Okay. Auf rohes Essen… auf rohe Kost haben Sie Blähungen?
Frau Hessen: Ja, und dann kann ich nicht so gut schlafen.
Arzt: Sind Sie schon mal am Bauch operiert worden? Wissen Sie das?
Frau Hessen: Nein. Ich hab‘ nur zwei Kinder bekommen. Aber sonst…
Arzt: Okay, okay, aber Bauchoperationen.
Frau Hessen: Nein.
Arzt: Ist denn in den letzten Jahren eine Bauchuntersuchung gemacht worden – Ultraschall oder Computertomografie oder Darmspiegelung?
Frau Hessen: Nein, aber ich bin schon mal untersucht worden, aber gegen was? Weiß ich nicht mehr so genau…
Arzt: Steht denn irgendwas in den Akten drinnen?
Julia: Vor einem Monat hatten wir … Vorsorgeuntersuchung.
Arzt: Gynäkologische Vorsorgeuntersuchung?
Julia: Ja, genau.
Arzt: Da ist mit dem Darm nichts gemacht worden?
Frau Hessen: Nein.
Arzt: Okay. Dann würde ich sagen, wissen wir jetzt das, was wir jetzt in dem Anamnesegespräch eruieren können und ich würde jetzt vorschlagen, dass wir uns dann morgen früh, wenn Sie nüchtern sind, zu einer Ultraschalluntersuchung treffen, da begleiten Sie die Dame wieder, dabei wird dann auch eine Blutabnahme gemacht, und dann legen wir fest, wie es weiter geht, ob wir zum Beispiel eine Darmuntersuchung in Form von einer Darmspiegelung machen, oder wir eine Computertomografie machen müssen oder wie es weiter geht. Ja? Dann würden wir heute die heutige Visite beenden und ich darf Sie dann wieder entlassen. Sie gehen wieder in Ihr Heim zurück und wenn Ihnen noch was einfällt, bringen Sie es morgen mit. Ist es so in Ordnung? Ja?
Julia: Ja, okay.
Frau Hessen: Vielen Dank!
Arzt: Also, auf Wiedersehen!
Frau Hessen: Auf Wiedersehen!
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