Dialog 1

Gespräch zwischen einer Pflegebedürftigen und einer Pflegekraft

Situation: Viktoria bereitet für Frau Neumann einen Joghurt als Frühstück zu. Frau Neumann hat jedoch keinen Appetit darauf und möchte lieber etwas anderes essen.

Personen: Viktoria (Pflegerin), Frau Neumann (Pflegebedürftige)

Ort: Zuhause von Frau Neumann

Viktoria: Hallo, Frau Neumann. Wie fühlen Sie sich heute?
Frau Neumann: Wie immer. Aber heute habe ich noch ein Stechen in der Seite und meine Beine sind so geschwollen.
Viktoria: Möchten Sie eine Tablette? Danach geht es Ihnen bald wieder besser.
Frau Neumann: Im Moment nicht.
Viktoria: Heute haben wir nämlich ein sehr nettes Programm. Zuerst werden wir in Ruhe frühstücken und dann gehen wir zusammen einkaufen. Es ist Mittwoch, unser Einkaufstag. Und am Nachmittag gehen wir im Park spazieren, das mögen Sie doch.
Frau Neumann: Ich bin aber nicht hungrig und essen will ich auch nicht. Und einkaufen will ich nicht. Aber der Spaziergang wäre schon schön.
Viktoria: Wenn Sie nicht essen, dann haben Sie keine Kraft und können am Nachmittag keinen Spaziergang machen. Und noch dazu würde ich Ärger mit Ihrer Tochter bekommen, wenn sie erfährt, dass wir nicht draußen waren.
Frau Neumann: Na ja, aber…müssen wir ihr das überhaupt sagen? Wir können es doch für uns behalten!
Viktoria: Kommen Sie jetzt, Frau Neumann, ich habe für Sie einen Naturjoghurt mit Banane und Erdbeeren vorbereitet.
Frau Neumann: Den können Sie selber essen. Warum muss ich den essen? Sowas ist doch nur für die Alten. Wenn ich wirklich zu Kräften kommen soll, dann brauch‘ ich was Deftiges. So ein Bauernomelett wäre nicht schlecht – Bratkartoffeln, mit viel Speck, Schinken, Zwiebeln und Eiern. Oder zumindest ein Käse- oder Schinkenbrot. Aber ein Joghurt? Nö.
Viktoria: Frau Neumann! Ich will mit Ihnen jetzt nicht streiten. Das Bauernomelett ist nicht gut für Ihren Magen, das wissen Sie doch. Und wenn Sie es noch dazu gleich zum Frühstück essen würden, würden Sie den ganzen Tag über Bauchschmerzen klagen. Und dann würde nichts aus unserem Spaziergang werden. Ich könnte Ihnen aber das Omelett zum Mittagessen machen, was halten Sie davon?
Frau Neumann: Oh ja, das wäre schon schön!
Viktoria: Gut, aber wir müssen zuerst auf den Markt gehen und dort Eier, Kartoffeln und Speck kaufen.
Frau Neumann: Dann gut, wenn es sein muss.
Viktoria: Schön. Und jetzt essen Sie Ihren Joghurt, bitte. Danach können wir einen Essensplan für die nächsten Tage erstellen und die benötigten Sachen gleich auf dem Markt einkaufen. Was halten Sie von der Idee, Frau Neumann?
Frau Neumann: Na gut, aber bringen Sie mir zu dem Joghurt eine Semmel, bitte.
Viktoria: Hier, bitte. Guten Appetit.
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