Umgang mit dem Tod

Fragen zur Situation

Patient kommt in sein Zimmer und sieht/zeigt auf leeres Bett des Zimmernachbarn; die Pflegekraft nimmt ihn an die Hand, um zu erklären, dass der Nachbar verstorben sei.

Was ist passiert?  


Würden Sie den Pflegebedürftigen im Vorfeld auf die Situation vorbereiten?  


Wie kann die Pflegekraft dem Pflegebedürftigen am besten erklären, was mit dem Mitbewohner geschehen ist?  


Interkultureller Vergleich

Wird in Ihrer Heimat das Thema Tod thematisiert? Spricht man über das Sterben oder gilt dies eher als Tabuthema?

Wie würden Sie dort in derselben Situation reagieren? Gäbe es Unterschiede? Tragen Sie Ihre Argumente, ob und warum Sie sich anders verhalten würden

sowie die Antworten auf die Fragen zusammen und präsentieren Sie diese im Anschluss.

Sehen Sie sich ein Video zu diesem Thema an. Lösen Sie die Aufgaben zum Video.

(08:44 - 11:07)

Tod im Pflegealltag

 

Obwohl alle Pflegekräfte in ihrer Ausbildung den Umgang mit dem Tod lernen, ist es immer schwer, wenn man sich zum ersten Mal in dieser Situation befindet. Auch hier gilt es, wie in jedem Bereich der Pflege, viel Einfühlsamkeit zu zeigen.

 

Lesen Sie den Text und ergänzen Sie die Sätze mit den richtigen Konjunktionen.

 

Sterbephasen


Jeder todkranke Mensch erlebt verschiedene Phasen,
    er stirbt. Das Sterben ist kein Moment,
      ein Prozess, der bei jedem Sterbenden unterschiedlich lang dauern kann. Man teilt diese Zeit in fünf Phasen, die der Sterbende in der Regel durchläuft. Man muss aber nicht zwangsläufig alle Phasen durchmachen. Manche Phasen können sich wiederholen
        manche können auch wegbleiben.
        Die Phasen heißen: 1. Nicht-Wahrhaben-Wollen und Isolierung, 2. Zorn und Ärger, 3. Verhandeln, 4. Depression und 5. Akzeptanz.
          der Patient sich in der letzten Phase befindet, muss die Pflegekraft besondere Regeln befolgen. Auch
            der Patient apathisch ist und das Essen verweigert, muss die Pflegekraft versuchen, ihm das Essen zu geben, darf ihn aber nicht zum Essen zwingen. Die Pflegekraft soll sich auch darum kümmern,
              der Sterbende auch nur löffelweise Flüssigkeit zu sich nimmt.
              Außerdem müssen weitere Maßnahmen durchgeführt werden: das Zimmer des Sterbenden soll immer eine angenehme Temperatur haben und das Licht soll nicht zu grell sein. Die Pflegekraft muss darauf achten,
                der Patient umgelagert wird und dass alle eitrigen und blutenden Wunden versorgt werden. Auch der Körperkontakt spielt in dieser letzten Phase eine große Rolle. Viele Sterbende reagieren auf Berührungen und Körperkontakt positiv, die ihnen das Gefühl der Geborgenheit verschaffen. Das oberste Ziel sollte für jede Pflegekraft sein, dem Patienten einen Tod in Würde zu ermöglichen.
                • bevor
                • sondern
                • und
                • Wenn
                • wenn
                • dass
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                Fragen zum Text

                Lesen Sie den Text und entscheiden Sie, ob die Aussagen richtig oder falsch sind.

                 

                Tod im Seniorenheim

                Stellt die Pflegekraft fest, dass ein Heimbewohner verstorben ist, sollte sie sich auf das Gespräch mit dem verbliebenen Pflegebedürftigen vorbereiten und ihn nicht direkt mit der Tatsache konfrontieren. Auch wenn man vielleicht denken könnte, dass alte Menschen mit dem Tod auf Grund ihres Alters eben besser und lockerer umgehen können, ist es dem nicht immer so. Viele fürchten sich vor dem Tod und hängen an ihrem Leben. Man muss mit ihnen genauso einfühlsam umgehen wie mit einem jungen Menschen.

                Wenn man mit dem verbliebenen Pflegebedürftigen über den Tod des Mitbewohners spricht, sollte man also auf keinen Fall direkt sagen: „Er ist gestorben.“ oder „Sie ist tot.“ In der deutschen Kultur ist es nämlich nicht üblich, über den Tod offen zu sprechen. Man verwendet stattdessen Phrasen wie: „Er ist eingeschlafen/entschlafen“, „Er ist von uns gegangen“ oder „Er hat uns verlassen“. Wenn die verstorbene Person gläubig war, verwendet man oft auch Aussagen wie „Er ist heimgegangen“ (zu Gott) oder „Sie ist abberufen worden“ (Gott hat sie zu sich gerufen).

                Obwohl man sich der Tatsache bewusst ist, dass jeder Mensch irgendwann sterben muss, sollte die Pflegekraft den Pflegebedürftigen mit seiner Trauer nicht alleine lassen. Sie kann z.B. erklären, dass der Mitbewohner sehr krank war und dass er  leiden musste und dass der Tod die Erlösung für ihn war. Die Pflegekraft kann dem Pflegebedürftigen auch ein Gespräch mit einem Priester anbieten, wenn er es sich wünscht, da die Religion in diesem Augenblick für den psychischen Zustand sehr hilfreich sein kann.

                WahrFalschFrage
                Alte Menschen ertragen eine Todesnachricht leichter als junge.
                Die Pflegekraft kann mit ihnen offen über den Tod sprechen.
                In Deutschland gehört der Tod zu Tabuthemen.
                In der deutschen Sprache gibt es eine ganze Reihe an Phrasen, mit denen man das Wort „Tod“ vermeiden kann.
                Wenn die Pflegekraft eine ergänzende Erklärung zu dem Tod des Zimmernachbars gibt, ist es für den Pflegebedürftigen einfacher.

                Wichtige Begriffe rund um den Tod

                Was bedeuten diese Begriffe? Verbinden Sie richtig.

                Patientenverfügung  
                  Sterbebilder  
                    Erdbestattung  
                      Feuerbestattung  
                        Sitzwache  
                          Sterbehilfe  
                            • ist eine schriftliche Willenserklärung des Patienten, die festlegt, welche lebensverlängernden ärztlichen Maßnahmen erwünscht sind und welche unterlassen werden sollen, z.B. künstliche Ernährung, Beatmung, Bluttransfusion oder Dialyse. Daran müssen sich Ärzte und auch die Pflegekräfte halten.
                            • haben eine lange Tradition. Es sind kleine gefaltete Flyer, die einen Trauerspruch, ein Bild des Verstorbenen und das Geburts- und Todesdatum enthalten. Sie sollen auf der Trauerfeier noch einmal an den Toten erinnern. Viele alte gläubige Menschen haben ganze Sammlungen von solchen Bildern in ihrem Gotteslob oder Gesangsbuch.
                            • ist eine Art der Totenbestattung. Es ist die Beisetzung der Toten in Erdgräbern. Seit der Steinzeit ist es die meistverbreitete Form. Die Bestattungsart hängt vom Willen des Verstorbenen ab.
                            • ist im Unterschied zur Erdbestattung die Beisetzung der Toten durch Verbrennen der Leiche. Sie darf nur in einem polizeilich genehmigten Krematorium erfolgen. Die Asche des Toten wird in einem Gefäß (Urne) aufbewahrt. Früher wurde diese Art der Bestattung von der katholischen Kirche kategorisch abgelehnt, das Verbot wurde 1963 aufgehoben, heutzutage wird sie von der Kirche toleriert.
                            • begleitet sterbende Menschen in der letzten Lebensphase, insbesondere in den letzten Stunden des Sterbens. Die Personen, die sich an dem Sterbebett abwechseln, sind Ehrenamtliche, die auf diese Aufgabe entsprechend vorbereitet und darin begleitet werden.
                            • 1. eine Hilfe im Sterben: Sterbebeistand, Sterbebegleitung, die Begleitung in der letzten Lebenszeit (s. „Sitzwache“)
                            Project number: 543336-LLP-1-2013-1-DE-KA2-KA2MP - This project has been funded with support from the European Commission. This publication [communication] reflects the views only of the author, and the Commission cannot be held responsible for any use which may be made of the information contained therein.