Dialog 3

Gespräch zwischen Frau Kowalska (Pflegerin) und Frau Posel (Patientin)

Situation: Frau Kowalska betreut Frau Posel bis zur Genesung. Nachdem sie gerade zu Mittag gegessen haben, besprechen die beiden, welche Freizeitaktivitäten Frau Posel in der nächsten Woche gerne unternehmen möchte. Außerdem bespricht Frau Kowalska mit der Patientin, welche alltäglichen Aufgaben sie zukünftig selbstständig erledigen kann.

Personen: Frau Kowalska (Pflegekraft von Frau Posel), Frau Posel (Patientin)

Ort: Cafeteria des Seniorenpflegeheims St. Jakob

Frau Kowalska: Hallo, Frau Posel, wie fühlen Sie sich heute?
Frau Posel: Danke, Frau Kowalska. Es geht mir sehr gut.
Frau Kowalska: Von meiner Kollegin habe ich Ihr Wundprotokoll erhalten. Die Wundumgebung ist unauffällig und der Wundrand ist mazeriert. Weiter kann ich lesen, dass die Exsudatqualität serös und die Exsudatquantität wenig ist. Weder riecht die Wunde noch haben Sie Schmerzen. Ist das richtig?
Frau Posel: Ja, das stimmt.
Frau Kowalska: Schön, dann sind wir bereits auf einem guten Weg. Sowohl die Wunddokumentation als auch die Vitalwerte haben sich sehr positiv entwickelt. Aus diesem Grund würde ich gerne mit Ihnen heute besprechen, welche Aufgaben Sie zukünftig selbstständig erledigen könnten und wie Sie Ihre Freizeit nächste Woche gestalten möchten. Hätten Sie da irgendwelche Ideen?
Frau Posel: Oh, da fällt mir spontan nichts ein.
Frau Kowalska: Bei Ihrer Pflegestufe könnten Sie Vieles machen. Welche Interessen haben Sie denn? Wenn Sie es wünschen, dann gebe ich Ihnen Informationen über das Freizeitangebot des Heims.
Frau Posel: Das wäre schön. Früher hatte ich einen Hund, mit dem ich gerne spazieren gegangen bin. Das ist zwar manchmal anstrengend gewesen, aber täglich frische Luft tat mir gut. Gibt es da etwas?
Frau Kowalska: Natürlich. Es werden täglich um 14 Uhr gemeinsame Spaziergänge in der Parkanlage angeboten. Je mehr sich diesen Spaziergängen anschließen, desto besser.
Frau Posel: Das hört sich schon mal gut an. Wäre es möglich, noch weitere Informationen zu bekommen?
Frau Kowalska: Selbstverständlich, dann lese ich Ihnen mal die verschiedenen Angebote vor. Zum einen böte das Heim die Möglichkeit zu geselligen und kulturellen Aktivitäten. Hierzu gehören beispielsweise die klassischen Spielenachmittage, die täglich stattfinden, oder einmal wöchentlich ein Museumsbesuch in der näheren Umgebung. Außerdem gibt es einen Werkraum, wo dreimal pro Woche ein Handarbeitskurs stattfindet. Ihr Fingergeschick könnten Sie nicht nur beim Basteln, sondern auch beim Kochen und Backen unter Beweis stellen. Es gäbe auch ein hauseigenes Schwimmbad, jedoch wird es noch eine Weile dauern, bis Sie dies nutzen könnten. Wenn Sie sich gerne entspannen und verwöhnen lassen würden, könnten Sie entweder den Friseur oder die Pediküre aufsuchen.
Frau Posel: Das ist wirklich ein schönes Angebot. Hätte ich mehr Energie, würde ich alles machen. Ich könnte mir vorstellen, dass mir der Handarbeitskurs gefiele, weil ich gerne stricke, nähe und male. Aber ich mag weder kochen noch backen. Das wäre nichts für mich.
Frau Kowalska: Gut, dann probieren Sie nächste Woche die Spaziergänge und den Handarbeitskurs aus. Ich würde Sie dann kurz vorher abholen und hinbringen. Jetzt müssten wir noch besprechen, ob Sie sich zutrauen, einige Aufgaben wieder selbst zu übernehmen.
Frau Posel: Ja, ich fühle mich schon viel besser und auch mit den Gehstützen komme ich gut zurecht.
Frau Kowalska: Heute habe ich mich mit Ihrem behandelnden Arzt unterhalten und Informationen über Ihren Gesundheitszustand eingeholt. Ein erster Schritt wäre jetzt, dass Sie künftig das Essen im Speisesaal zu sich nehmen und nicht mehr auf dem Zimmer. Sie müssten dann selbstständig aufstehen und sich dorthin begeben. Bei einigen Dingen würde ich Sie natürlich weiterhin unterstützen. Die Grundpflege schaffen Sie alleine, aber vielleicht wäre es besser, ich würde Sie halten und Ihnen beim Anziehen unter die Arme greifen.
Frau Posel: Ich wäre froh, wieder einige Dinge selbst zu erledigen. Wissen Sie, vor meiner Operation habe ich alleine in einer kleinen Wohnung gelebt und einmal am Tag ist der ambulante Pflegedienst vorbeigekommen, um die Werte meines Diabetes zu überprüfen.
Frau Kowalska: Unser Ziel sollte es sein, Rituale in Ihren Alltag zu integrieren, die Ihren Alltag strukturieren. Und Sie werden sehen, dass es schnell besser wird.
Frau Posel: Vielen Dank, Frau Kowalska, für Ihre Unterstützung und Betreuung.
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